Die kanine Talgdrüsenentzündung: Eine diagnostische und therapeutische Herausforderung

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Anlässlich der letzten Jahrestagung des GEDAC in Ajaccio im Juni 2024 gab unser Kollege Sébastien VIAUD, DipECVD, einen Überblick über diese weitgehend unbekannte Dermatose.

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Einleitung: Eine komplexe und verwirrende Hauterkrankung

Die granulomatöse Sebadenitis (GS) ist eine idiopathische Entzündungsdermatose, die durch eine fortschreitende und irreversible Zerstörung der Talgdrüsen gekennzeichnet ist, welche für die Produktion von Talg, einem entscheidenden Element für die Hauthomöostase, unerlässlich sind. Obwohl selten, wirft diese Erkrankung anhaltende Fragen bezüglich ihrer Ätiologie und Pathophysiologie auf, was zu erheblichen Schwierigkeiten bei Diagnose und therapeutischer Behandlung führt.

Die Auswirkungen der ASG auf das Wohlbefinden der Tiere sind unbestreitbar. Betroffene Hunde können unschöne Hautläsionen, starken Juckreiz und wiederkehrende infektiöse Komplikationen aufweisen, die ihre Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Darüber hinaus stellt die Sebadenitis eine emotionale und finanzielle Belastung für die Besitzer dar, die mit einer chronischen Krankheit konfrontiert sind, die ständige Pflege und regelmäßige Tierarztbesuche erfordert. In den schwersten Fällen kann die Euthanasie als letzte Lösung in Betracht gezogen werden, um das Leiden des Tieres zu beenden.

Dieser Konferenzbericht soll einen umfassenden Überblick über das aktuelle Wissen zur kaninen Sebadenitis geben, basierend auf den in der wissenschaftlichen Literatur verfügbaren Daten. Wir werden epidemiologische Aspekte, pathophysiologische Hypothesen, klinische Manifestationen, diagnostische Ansätze, therapeutische Strategien und Forschungsperspektiven in diesem Bereich untersuchen.

Epidemiologie: Prävalenz und Risikofaktoren

Die Sebadenitis gilt als seltene Erkrankung beim Hund. Ihre genaue Prävalenz ist mangels groß angelegter epidemiologischer Studien schwer abzuschätzen. Die in verschiedenen retrospektiven Studien gesammelten Daten deuten jedoch darauf hin, dass die ASG bevorzugt junge oder mittelalte erwachsene Hunde im Alter zwischen 1 und 5 Jahren betrifft.

Rassedispositionen: Wichtige genetische Hinweise

Es wurden ausgeprägte rassespezifische Prädispositionen beobachtet, was stark darauf hindeutet, dass genetische Faktoren an der Ätiologie der Sebadenitis beteiligt sind. Die am häufigsten betroffenen Hunderassen sind:

  • Akita Inu: Bei dieser Rasse wurde ein autosomal-rezessiver Erbgang eindeutig nachgewiesen, was bedeutet, dass betroffene Hunde zwei Kopien des defekten Gens, je eine von jedem Elternteil, geerbt haben.

  • Standardpudel: Studien haben auch eine genetische Prädisposition für ASG beim Standardpudel gezeigt, obwohl der Übertragungsmodus noch nicht genau geklärt ist.

Die kanine Talgdrüsenentzündung: Eine diagnostische und therapeutische Herausforderung

Der Akita Inu ist die am häufigsten von der ASG betroffene Rasse.

Es wurde über weitere Hunderassen berichtet, die potenziell für Sebadenitis prädisponiert sind, darunter:

  • Havaneser

  • Lhasa Apso

  • Chow-Chow

  • Deutscher Schäferhund

  • Samojede

  • Vizsla

  • Springer Spaniel

Die kanine Talgdrüsenentzündung: Eine diagnostische und therapeutische Herausforderung

Aber auch andere Rassen sind betroffen.

Die Beobachtung einer familiären Häufung von ASG-Fällen, bei der mehrere Welpen aus einem Wurf betroffen sind, verstärkt die Hypothese einer vorherrschenden genetischen Komponente bei der Entwicklung dieser Erkrankung.

Keine offensichtliche geschlechtsspezifische Prädisposition

Eine signifikante geschlechtsspezifische Prädisposition wurde bei der kaninen Sebadenitis nicht eindeutig festgestellt. Einige Studien deuteten auf eine geringfügig höhere Prävalenz bei Rüden hin, diese Beobachtungen wurden jedoch durch andere Arbeiten nicht bestätigt. Es ist daher wahrscheinlich, dass beide Geschlechter gleichermaßen betroffen sind.

Pathophysiologie: Die komplexen Mechanismen der Talgdrüsenzerstörung entschlüsseln

Die Pathophysiologie der caninen Sebadenitis ist weiterhin ein Forschungsgebiet. Trotz zahlreicher Studien bleiben die genauen Mechanismen, die zur Zerstörung der Talgdrüsen führen, noch unklar. Es wurden mehrere Hypothesen, oft miteinander verknüpft, zur Erklärung dieses komplexen pathologischen Prozesses aufgestellt:

1. Hypothese des erblichen Fehlers in der Entwicklung der Talgdrüsen:

Diese Hypothese besagt, dass eine genetische Anomalie, die erblich übertragen wird, die Entwicklung und Differenzierung der Talgdrüsen bereits in embryonalen oder fötalen Stadien beeinflusst. Dieser Entwicklungsfehler könnte die Talgdrüsen anfälliger für spätere Schädigungen machen, was zu ihrer vorzeitigen Zerstörung führt.

Argumente für diese Hypothese:

  • Ausgeprägte Rasse-Prädisposition: Die Existenz starker Rasse-Prädispositionen legt eine genetische Grundlage der Erkrankung nahe.

  • Mögliche Betroffenheit mehrerer Welpen aus einem Wurf: Die familiäre Häufung von ASG-Fällen verstärkt die Hypothese einer erblichen Übertragung.

2. Hypothese einer Autoimmunerkrankung:

Nach dieser Hypothese wäre Sebadenitis eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem des Hundes die eigenen Talgdrüsen angreift und sie als fremde Elemente erkennt.

Argumente für diese Hypothese:

  • Vorhandensein eines lymphozytären Entzündungsinfiltrats um die Talgdrüsen: Die histopathologische Untersuchung von Hautbiopsien zeigt das Vorhandensein von T-Lymphozyten und Antigen-präsentierenden dendritischen Zellen um die Haarfollikel und Talgdrüsengänge, was auf eine Immunreaktion gegen diese Strukturen hindeutet.

  • Wirksamkeit bestimmter Immunmodulatoren , die bei der Behandlung von Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden. Dies könnte auf eine Beteiligung des Immunsystems an der Pathogenese der Krankheit hindeuten.

3. Hypothese einer primären Keratinisierungsstörung:

Einige Autoren vermuten, dass die Sebadenitis eine Folge einer primären Anomalie der follikulären Keratinisierung sein könnte. Die follikuläre Hyperkeratose, gekennzeichnet durch eine übermäßige Ansammlung von Keratin in den Haarfollikeln, ist eine histologische Läsion, die häufig bei der ASG beobachtet wird.

Argumente für diese Hypothese:

  • Follikuläre Hyperkeratose: Das Vorhandensein einer ausgeprägten follikulären Hyperkeratose könnte die Talgdrüsengänge verstopfen, den normalen Talgfluss verhindern und Entzündungen sowie sekundäre Zerstörung der Talgdrüsen fördern.

  • Wirksamkeit von Retinoiden in einigen Fällen: Retinoide, Moleküle, die die Differenzierung und Proliferation von Keratinozyten modulieren, haben in einigen Fällen eine gewisse Wirksamkeit bei der Behandlung von ASG bei Hunden gezeigt, was auf eine Rolle der Keratinisierung in der Pathogenese der Krankheit hindeuten könnte.

4. Hypothese einer Anomalie des Lipidstoffwechsels:

Es ist auch möglich, dass eine Anomalie des Lipidstoffwechsels, die die Zusammensetzung des Talgs oder die follikuläre Keratinisierung beeinflusst, eine Rolle bei der Entwicklung der Sebadenitis spielen könnte.

Argumente für diese Hypothese:

  • Positive Reaktion auf Vitamin A, Retinoide und topische Öle in einigen Fällen: Vitamin A, Retinoide und topische Öle können den Lipidstoffwechsel und die follikuläre Keratinisierung beeinflussen und haben in einigen Fällen eine gewisse Wirksamkeit bei der Behandlung von ASG bei Hunden gezeigt.

5. Hypothese einer Überempfindlichkeitsreaktion:

Einige Autoren haben vorgeschlagen, dass Sebadenitis eine Überempfindlichkeitsreaktion sein könnte, die eine Immunantwort gegen ein im Talgapparat vorhandenes Antigen beinhaltet.

Argumente für diese Hypothese:

  • Positive Reaktion auf bestimmte Immunsuppressiva, die zur Behandlung von Allergien eingesetzt werden, was auf eine Rolle der Überempfindlichkeit in der Pathogenese der Krankheit hindeuten könnte.

Es ist wichtig zu betonen, dass sich diese verschiedenen Hypothesen nicht gegenseitig ausschließen. Die Pathophysiologie der Sebadenitis ist wahrscheinlich multifaktoriell und umfasst ein komplexes Zusammenspiel von genetischen, immunologischen, umweltbedingten und metabolischen Faktoren. Weitere Forschung ist notwendig, um die genauen Mechanismen der Talgdrüsenzerstörung besser zu verstehen und neue therapeutische Ziele zu identifizieren.

Klinische Manifestationen: Ein polymorphes und sich entwickelndes Bild

Die klinischen Manifestationen der caninen Sebadenitis sind variabel und können je nach Rasse des Hundes, dem Stadium der Krankheitsentwicklung und dem möglichen Vorhandensein infektiöser Komplikationen variieren.

Frühe klinische Anzeichen: Subtil und schleichend

Die ersten klinischen Anzeichen der Sebadenitis sind oft subtil und schleichend und können über einen gewissen Zeitraum unbemerkt bleiben. Sie umfassen in der Regel:

  • Haarhülsen: Die Ansammlung von Keratin und Talg um die Haarbasis, die weißliche oder gelbliche Hülsen bildet, gilt als frühes und charakteristisches klinisches Zeichen der ASG. Diese Haarhülsen sind bei langhaarigen Rassen besonders sichtbar, können aber bei kurzhaarigen Rassen schwieriger zu erkennen sein.

  • Squamosis: Trockene, weiße oder gelbliche Schuppen können beobachtet werden, insbesondere am Kopf, Rücken, den Flanken und am Schwanz. Die Squamose kann lokalisiert oder generalisiert sein und ihre Intensität ist variabel.

  • Hypotrichose: Ein fortschreitender, lokalisierter oder generalisierter Haarausfall kann auftreten. Die Hypotrichose kann anfangs diskret sein, kann sich aber in fortgeschrittenen Fällen zu einer erheblichen Alopezie entwickeln. Beim Akita Inu ist die Hypotrichose oft schwerwiegend und stellt ein wichtiges klinisches Zeichen der Erkrankung dar.

  • Veränderungen von Farbe und Textur des Fells: Das Fell kann stumpf, brüchig, trocken und spröde werden. Es können auch Farbveränderungen beobachtet werden, wobei das Fell heller oder dunkler als normal wird.

Fortgeschrittene klinische Anzeichen: Deutlicher und Beeinträchtigender

Mit fortschreitender Krankheit werden die klinischen Anzeichen deutlicher und beeinträchtigender. Es werden dann beobachtet:

  • Pyodermie: Sekundäre bakterielle Infektionen, die durch die Beeinträchtigung der Hautbarriere und die Ansammlung von Talg begünstigt werden, sind bei Sebadenitis häufig. Pyodermie äußert sich durch Pusteln, Papeln, Krusten, Rötungen und Hautentzündungen. Sie kann den Juckreiz und das Unbehagen des Tieres verschlimmern.

  • Juckreiz: Der Juckreiz ist ein variables Symptom bei der ASG. Manche Hunde zeigen keinen Juckreiz, während andere unter starkem und unaufhörlichem Juckreiz leiden, der sie dazu veranlasst, sich übermäßig zu kratzen, zu lecken und zu beißen. Der Juckreiz kann durch Sekundärinfektionen verschlimmert werden.

  • Krusten: Krusten können sich infolge sekundärer bakterieller Infektionen, Kratzläsionen oder der Ansammlung von Talg und Zelltrümmern bilden.

  • Ranchiger Geruch: Ein unangenehmer, ranziger oder “nasser Hunde”-Geruch kann von der Haut ausgehen, aufgrund der Ansammlung von Talg, Entzündungen und Sekundärinfektionen.

Interrassische Variabilität der klinischen Manifestationen:

Die klinischen Manifestationen der Sebadenitis können je nach Rasse des betroffenen Hundes variieren. Zum Beispiel:

  • Akita Inu: Die ASG äußert sich in der Regel durch einen generalisierten kerato-seborrhoischen Zustand mit zahlreichen Haarmanschetten, einem ausgeprägten fortschreitenden Hypotrichose, häufigem Pruritus und häufigen infektiösen Komplikationen. Auch Anzeichen einer systemischen Erkrankung, wie Fieber, Unwohlsein und Gewichtsverlust, können beobachtet werden.

  • Königspudel: Die klinischen Anzeichen umfassen in der Regel anhaftende Schuppen, fortschreitende Alopezie, stumpfes und brüchiges Haar sowie eine bevorzugte dorsale Verteilung der Läsionen.

  • Vizsla: Eine spezielle Form der ASG, gekennzeichnet durch ulzerierende Läsionen, insbesondere an den Ohrmuscheln, wurde beim Vizsla beschrieben.

Diagnose: Ein methodischer Weg zur Bestätigung des klinischen Verdachts

Die Diagnose der Sebadenitis basiert auf einem methodischen Vorgehen, das eine detaillierte Anamnese, eine vollständige klinische Untersuchung und angemessene Zusatzuntersuchungen umfasst.

Anamnese: Wertvolle Informationen sammeln

Die Anamnese, d.h. die Befragung des Besitzers, ermöglicht es, wertvolle Informationen über die Krankheitsgeschichte zu sammeln, insbesondere:

  • Hunderasse: Identifizierung von Rassen, die für ASG prädisponiert sind.

  • Alter des Hundes: ASG betrifft bevorzugt junge oder mittelalte erwachsene Hunde.

  • Beginn und Entwicklung der Läsionen: Charakterisierung des Auftretens und Fortschreitens der klinischen Symptome (Haarmanschetten, Schuppen, Hypotrichose, Juckreiz).

  • Vorherige Behandlungen: Bewertung der Wirksamkeit bereits durchgeführter Behandlungen.

  • Vorhandensein anderer klinischer Anzeichen: Fieber, Unwohlsein, Gewichtsverlust usw.

Klinische Untersuchung: Läsionen beobachten und abtasten

Die vollständige klinische Untersuchung des Hundes ist ein wesentlicher Schritt der Diagnose. Sie ermöglicht es, Hautläsionen zu beobachten und abzutasten, nach Haarhülsen zu suchen, das Ausmaß der Hypotrichose zu beurteilen und den Juckreiz zu quantifizieren.

Zusatzuntersuchungen: Bestätigung der Diagnose

Zusätzliche Untersuchungen sind erforderlich, um die Diagnose Sebadenitis zu bestätigen und andere Hauterkrankungen auszuschließen, die ähnliche klinische Symptome aufweisen können. Die am häufigsten verwendeten Untersuchungen sind:

  • Hautzytologie: Die aus einem Hautabstrich gewonnene Zytologie ermöglicht die Identifizierung sekundärer bakterieller oder fungal Infektionen, die bei ASG häufig sind.

  • Pilzkultur: Eine Pilzkultur ist bei Verdacht auf Dermatophytose angezeigt, eine Pilzinfektion der Haut und Haare, die ähnliche klinische Symptome wie ASG aufweisen kann.

  • Hautschabsel: Das Hautschabsel wird durchgeführt, um das Vorhandensein von Demodex canis zu untersuchen, einer Milbe, die für die Demodikose verantwortlich ist, eine parasitäre Erkrankung, die ebenfalls entzündliche Hautläsionen und Hypotrichose verursachen kann.

  • Hautbiopsie und histopathologische Untersuchung: Die histopathologische Untersuchung von Hautbiopsien ist die Referenzuntersuchung zur Bestätigung der Diagnose Sebadenitis. Sie ermöglicht die Visualisierung der Zerstörung der Talgdrüsen, der umgebenden granulomatösen Entzündung und der follikulären Hyperkeratose, die die histologischen Merkmale der ASG sind.

Differentialdiagnose: Ausschluss anderer Hauterkrankungen

Sebadenitis muss von anderen Hauterkrankungen unterschieden werden, die ähnliche klinische Symptome aufweisen können, insbesondere:

  • Demodikose

  • Dermatophytose

  • Leishmaniose

  • Bakterielle Follikulitis

  • Primäre Keratinisierungsstörungen (Follikuläre Dysplasie, Ichthyose usw.)

  • Dysendokrinien (Hypothyreose, Hyperadrenokortizismus)

  • Mangelernährungsbedingte Dermatosen

  • Systemischer Lupus erythematodes

Behandlung: Eine ständige therapeutische Herausforderung

Die Behandlung der kaninen Sebadenitis stellt eine echte therapeutische Herausforderung dar. Bislang ermöglicht keine Behandlung eine endgültige Heilung der Krankheit, da die Zerstörung der Talgdrüsen irreversibel ist. Ziel der Behandlung ist es daher, die klinischen Symptome zu kontrollieren, den Komfort des Tieres zu verbessern, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und sekundäre infektiöse Komplikationen zu verhindern.

Allgemeine Behandlungsprinzipien: Ein umfassender und individueller Ansatz

Die Behandlung der Sebadenitis basiert auf einem umfassenden und individuellen Ansatz, der mehrere Faktoren berücksichtigt:

  • Symptomatische Behandlung: Die symptomatische Behandlung zielt darauf ab, die Krankheitssymptome, insbesondere Juckreiz, Entzündungen und sekundäre Infektionen, zu lindern.

  • Lebenslange Behandlung: ASG ist eine chronische, unheilbare Krankheit, die eine Langzeitbehandlung, möglicherweise lebenslang, erfordert, um die klinischen Symptome zu kontrollieren und Rückfälle zu verhindern.

  • Anpassung der Behandlung: Das therapeutische Protokoll muss an jeden Patienten angepasst werden, wobei Rasse, Schweregrad der Läsionen, Vorhandensein infektiöser Komplikationen und die Verträglichkeit der verschiedenen Behandlungen zu berücksichtigen sind.

  • Kommunikation mit den Besitzern: Eine klare und transparente Kommunikation mit den Besitzern ist unerlässlich, um sie über die chronische Natur der Krankheit, die Behandlungsziele, die notwendige häusliche Pflege und die langfristige Prognose zu informieren.

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Prognose: Eine langfristige Verpflichtung für verbesserten Komfort

Die Prognose der caninen Sebadenitis ist variabel und hängt von mehreren Faktoren ab, darunter:

  • Hunderasse: Rassen, die zu ASG prädisponiert sind, wie der Akita Inu und der Standardpudel, haben in der Regel eine schlechtere Prognose als andere Rassen.

  • Schwere der Läsionen: Je größer die Zerstörung der Talgdrüsen und je ausgedehnter die Hautläsionen, desto schlechter ist die Prognose.

  • Ansprechen auf die Behandlung: Einige Hunde sprechen gut auf die Behandlung an, mit einer signifikanten Verbesserung der klinischen Anzeichen und einer Stabilisierung der Krankheit. Andere Hunde zeigen trotz einer angemessenen Behandlung nur eine begrenzte oder gar keine Verbesserung.

  • Compliance der Besitzer: Die Behandlung der ASG erfordert ein langfristiges Engagement der Besitzer, sowohl in Bezug auf regelmäßige Pflege, Medikamentenverabreichung als auch tierärztliche Nachuntersuchungen. Die Compliance der Besitzer ist daher ein entscheidender Faktor für den Behandlungserfolg und die Verbesserung der Lebensqualität des Hundes.

In den schwersten Fällen, wenn die Läsionen ausgedehnt sind, der Juckreiz intensiv ist und die Lebensqualität des Tieres beeinträchtigt ist, kann die Euthanasie als letzte Möglichkeit in Betracht gezogen werden, um das Leiden des Hundes zu beenden. Diese schwierige Entscheidung muss in Absprache mit den Besitzern getroffen werden, wobei alle medizinischen, verhaltensbezogenen und ethischen Faktoren berücksichtigt werden müssen.

Forschungsperspektiven: Neue Wege für eine bessere Versorgung erkunden

Die Forschung zur kaninen Sebadenitis wird aktiv fortgesetzt, mit dem Ziel, Folgendes zu erreichen:

  • Die Pathophysiologie der Krankheit besser verstehen: Die beteiligten Gene, Immunmechanismen und Umweltfaktoren identifizieren, die zur Entwicklung der ASG beitragen.

  • Neue, wirksamere und besser verträgliche Behandlungen entwickeln: Neue Therapieziele erkunden, wie z.B. Therapien, die auf Entzündungen oder Immunzellen abzielen, die an der Zerstörung der Talgdrüsen beteiligt sind. Leistungsfähigere topische Behandlungen entwickeln, um die Haut zu hydratisieren, die Talgproduktion zu regulieren und Sekundärinfektionen zu verhindern.

  • Frühere und bessere Diagnosewerkzeuge entwickeln: Eine frühere Diagnose von Sebadenitis ermöglichen, bevor schwere Hautläsionen auftreten. Gentests entwickeln, um Hunde zu identifizieren, die Träger der Prädispositionsgene für ASG sind.

  • Die Lebensqualität von Hunden mit ASG verbessern: Umfassende Managementstrategien entwickeln, die medizinische, ernährungsphysiologische und verhaltensbezogene Aspekte integrieren, um den Komfort und das Wohlbefinden betroffener Tiere zu verbessern.

Fazit: Eine komplexe Beeinträchtigung, die einen multidisziplinären Ansatz erfordert

Die canine Sebadenitis ist eine komplexe und debilitating Hauterkrankung, die für Tierärzte und Hundebesitzer eine große Herausforderung darstellt. Trotz der Fortschritte im Verständnis der Krankheit bleiben viele Fragen unbeantwortet. Kontinuierliche Forschung ist unerlässlich, um Diagnose, Behandlung und das allgemeine Management der ASG zu verbessern, um betroffenen Hunden eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen.

Ein multidisziplinärer Ansatz, der Tierdermatologen, Pathologen, Immunologen und Genetiker einbezieht, ist notwendig, um das Verständnis und die Behandlung dieser komplexen Erkrankung voranzutreiben. Die Zusammenarbeit zwischen praktizierenden Tierärzten, Forschern und Besitzern von Hunden mit ASG ist ebenfalls entscheidend, um die Behandlung dieser Krankheit und das Wohlergehen der Tiere zu verbessern.

FAQs

1. Ist Sebadenitis ansteckend?

Nein, Sebadenitis ist keine ansteckende Krankheit. Sie kann weder von einem Hund auf einen anderen noch auf den Menschen übertragen werden. Es handelt sich um eine idiopathische Erkrankung, deren genaue Ursachen noch nicht vollständig verstanden sind, die aber nicht mit einem übertragbaren Infektionserreger in Verbindung gebracht wird.

2. Gibt es einen Gentest zur Erkennung von Sebadenitis?

Derzeit gibt es keinen kommerziell erhältlichen Gentest zur Erkennung von kaniner Sebadenitis. Es wird jedoch an der Identifizierung der an der Krankheit beteiligten Gene geforscht, und es ist möglich, dass in Zukunft Gentests verfügbar sein werden. Diese Tests könnten es ermöglichen, Hunde zu identifizieren, die Träger der Prädispositionsgene für ASG sind, und so die Zucht von Tieren zu vermeiden, die ein Risiko für die Entwicklung der Krankheit haben.

3. Kann die Ernährung eine Rolle bei Sebadenitis spielen?

Eine ausgewogene und hochwertige Ernährung ist entscheidend für die allgemeine Gesundheit von Haut und Fell. Im Falle der Sebadenitis kann eine Nahrungsergänzung mit essentiellen Fettsäuren (EFS), insbesondere Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren, vorteilhaft sein, um die Fellqualität zu verbessern, Entzündungen zu reduzieren und die Hautbarriere zu stärken. Die Nahrungsergänzung mit EFS kann die Krankheit jedoch nicht heilen und ersetzt nicht die anderen notwendigen Behandlungen.

4. Welche Anzeichen sollten Besitzer alarmieren und sie dazu veranlassen, einen Tierarzt aufzusuchen?

Besitzer sollten auf Anzeichen achten, die auf Sebadenitis hindeuten, wie zum Beispiel:

  • Haarmanschetten: Ansammlungen von Keratin und Talg um die Haarbasis, die weißliche oder gelbliche Manschetten bilden.

  • Schuppen: Kleine, trockene, weiße oder gelbliche Hautplättchen.

  • Haarausfall (Hypotrichose oder Alopezie): Lokalisiert oder generalisiert.

  • Juckreiz: Juckreiz, übermäßiges Kratzen, Lecken oder Beißen.

  • Entzündliche Hautläsionen: Rötung, Schwellung, Pusteln, Krusten.

  • Ranziger Geruch oder “nasser Hunde”-Geruch: Von der Haut ausgehend.

Das Auftreten eines oder mehrerer dieser Anzeichen sollte die Besitzer dazu veranlassen, einen Tierarzt zur Diagnose und angemessenen Behandlung aufzusuchen.

5. Was können Besitzer tun, um den Komfort ihres Hundes mit Sebadenitis zu verbessern?

Besitzer können eine wichtige Rolle bei der Behandlung ihres Hundes mit Sebadenitis spielen, indem sie:

  • Die Empfehlungen des Tierarztes genau befolgen: Die verschriebenen topischen und systemischen Behandlungen verabreichen, die Häufigkeit der Bäder und der Pflege einhalten und die Nachuntersuchungstermine wahrnehmen.

  • Ihren Hund regelmäßig bürsten: Um Schuppen, Krusten und Haarhülsen zu entfernen und die Durchblutung der Haut anzuregen.

  • Eine saubere und komfortable Umgebung bieten: Die Exposition gegenüber Allergenen und Reizstoffen begrenzen und eine gute Hygiene des Lebensraums des Hundes aufrechterhalten.

  • Das Auftreten von Anzeichen einer Sekundärinfektion überwachen: Rötung, Schwellung, Eiter, Schmerz usw. Im Falle einer Sekundärinfektion schnell den Tierarzt konsultieren.

  • Regelmäßig mit dem Tierarzt kommunizieren: Um alle Veränderungen im Zustand ihres Hundes oder Schwierigkeiten bei der Bewältigung der Krankheit zu melden. Eine gute Kommunikation zwischen Tierarzt und Besitzern ist unerlässlich, um die Behandlung der Sebadenitis zu optimieren und die Lebensqualität des Hundes zu verbessern.

 

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